Die Kraft der Gedanken

Achte auf Deine Gedanken – denn sie werden Worte

 Achte auf Deine Worte – denn sie werden Handlungen

 Achte auf Deine Handlungen – denn sie werden Gewohnheiten

 Achte auf Deine Gewohnheiten – denn sie werden Dein Charakter

 Achte auf Deinen Charakter – denn er wird Dein Schicksal

   aus dem Talmud

... Deshalb: ACHTE AUF DEINE GEDANKEN!

Das Thema der letzten Woche stand unter dem Titel "Gesund und entspannt durch Yoga". Für unser körperliches und seelisches Wohlbefinden ist Gesundheit eine der wichtigsten Voraussetzungen. So richtig gut fühlen wir uns nur, wenn wir ganz gesund sind. Deshalb ist das höchste Bestreben von uns allen bestimmt, gesund zu sein und zu bleiben.

Dabei bietet uns Yoga eine wertvolle Unterstützung. Wie wir gesehen haben, verbessern wir durch die Atmung und die verschiedenen Übungen unsere Gesundheit auf umfassende Weise.

Unser Körper wird elastischer, all unsere Organe werden frisch belebt und gestärkt, das Blut wird gereinigt, der Kreislauf angeregt, unsere Nervenkraft und Widerstandskraft werden gefestigt und unsere körperliche und seelische Belastbarkeit nimmt zu. Soweit können wir die direkte Auswirkung von Yoga auf unsere körperlich-seelische Gesundheit feststellen.

Jedoch: Yoga allein ist nicht eine Garantie für Gesundheit und Wohlbefinden. Wir selbst müssen unseren Teil dazu beitragen. Wir müssen uns um eine gesunde Lebensweise bemühen, uns gesund ernähren, für ein ausgeglichenes Leben besorgt sein, das heisst, Arbeit – Freizeit – Schlaf  und soziale Kontakte sollten in Balance sein. Dazu gehört, dass wir erkennen, was für Bedürfnisse wir in Bezug auf Freizeitgestaltung und zwischenmenschliche Begegnungen haben und dass wir diese Bedürfnisse auch leben können.

Fassen wir das Besprochene noch einmal kurz zusammen. Die verschiedenen Faktoren für unsere Gesundheit sind: Bewegung, der richtige Ausgleich zwischen Beruf und Freizeit und die, unseren Bedürfnissen entsprechenden, Lebensgewohnheiten ... und nicht zu vergessen unsere Atmung. 

DAS WICHTIGSTE IN UNSEREM LEBEN IST UNSERE ATMUNG

 Deshalb sollen wir während des Tages etwas tiefer atmen als bisher

Kommen wir nun zu unserem heutigen Thema

Wenn das Wichtigste in unserem Leben die Atmung ist, dann ist das Zweitwichtigste nicht etwa die Ernährung, sondern, das Zweitwichtigste in unserem Leben sind unsere Gedanken.

Ein Sprichwort sagt: "Der Mensch ist, was er isst",

jedoch viel zutreffender wäre es, zu sagen: "Der Mensch ist, was er denkt".

Das ist deshalb so, weil alles, was wir im Leben je erreichten, zuerst ein Gedanke war. Jeder Handlung, jeder Tat, geht der Gedanke voraus. Alles, was wir in Zukuft je zustande bringen - zuerst ist immer der Gedanke. Bei allem, was wir tun, ob wir für unsere Familie ein Essen zubereiten oder unsere berufliche Karriere planen - zuerst handeln wir in Gedanken.

Ein Architekt plant ein Haus ... Als erstes besichtigt er den zukünftigen Bauplatz, macht sich dabei schon erste Gedanken, wie das Haus aussehen soll, dann zeichnet er die ersten Pläne und bespricht sich mit den Handwerkern, die am Haus mitarbeiten sollen. Diese machen sich ebenfalls Gedanken und Vorstellungen und irgendwann steht das fertige Haus da – sozusagen aus dem Nichts entstanden – "nur" aus Gedanken und Vorstellungen von einigen Personen. So wird alles, was uns Menschen im äusseren Leben begegnet, aus einem Gedanken, einer Vorstellung, einem inneren Bild geschaffen und ins Leben gerufen.

So wie der Architekt sein Haus baut,

bauen wir jeden Moment an unserem eigenen Leben.

Zitat von Selvarajan Yesudian

In seiner Kindheit war Selvarajan Yesudian sehr kränklich. Neben verschiedenen anderen Krankheiten litt er unter Muskelschwund, einer Krankheit, die heute noch als unheilbar gilt. Sein Vater und seine Mutter waren Ärzte, aber auch sie konnten ihrem Kind nicht helfen und so wurde der Knabe immer zarter und schwächer. Als er nach langen Jahren der Krankheit seinem zukünftigen Yoga-Meister begegnete und ihn um Unterstützung bat, sagte ihm dieser:

 DU HAST DICH KRANK GEDACHT ... JETZT DENKE DICH GESUND!

Für den damals 15 Jahre alten Jungen war es nicht leicht, diese Worte zu verstehen. Er begegnete zum ersten Mal dem Gedankengut des Yoga:

Mit deinen Gedanken erschaffst Du Dein Leben –

Du allein erschaffst Dein Glück, Du allein erschaffst Dein Unglück!

... "Du hast Dich krank gedacht, jetzt denke Dich gesund!" Es braucht viele einsame Stunden, die der Knabe in stillem Nachdenken schliesslich verbrachte, bis er verstand, was sein Meister meinte. Er begann, seine Gedanken zu beobachten und erkannte, dass es vorwiegend negative, lebensverneinende Gedanken waren. "Das kann ich nicht", "Das schaffe ich nicht", "Ich habe Angst", "Ich bin zu schwach" und so weiter. Von nun an konzentrierte sich Selvarajan auf kraftvolle, bejahende, Gedanken und -  zusammen mit erst einfachen und später anspruchsvolleren Atem- und Körperübungen - erreichte er innerhalb eines Jahres, dass er von seinem Muskelschwund geheilt war und sich einen starken, schönen und vollkommen gesunden Körper aufgebaut hatte.

Die Wirkung von Gedanken können wir jederzeit selbst erfahren:

Ist unsere Grundeinstellung pessimistisch und erwarten wir von vornherein immer das Schlimmste, dann ist unsere ganze Haltung dem Leben gegenüber negativ und negativ werden demzufolge unsere Erfahrungen mit unserer Umwelt, unseren Mitmenschen und natürlich auch mit unserer Gesundheit sein, denn mit dieser Haltung blockieren wir den Strom der kraftvollen Lebensenergie.

Treten wir der Welt jedoch mit einer heiteren Grundhaltung entgegen, gehen wir mit einer kraftvollen inneren Haltung auf das Leben zu und können wir auch an schwierigen Situationen etwas Positives entdecken, dann wirkt sich auch diese Einstellung auf unser ganzes Leben aus. Der Mensch hat die nötige Kraft in sich, um sein Schicksal zu meistern!

Gedanken haben eine unglaubliche Macht. Swami Vivekananda, der grosse spirituelle Lehrer aus Indien, sagt:

Wenn die Materie mächtig ist, dann ist der Gedanke allmächtig!

An dieses Zitat knüpfte Selvarajan Yesudian an mit der Aussage:

"Mit jedem Gedanken, den wir denken, setzen wir mehr Kraft frei,

als wenn wir einen schweren Stein auf einen Tisch heben würden."

All diese Aussagen zeigen, wie sehr jeder einzelne unserer Gedanken sich direkt auf unser Leben auswirkt. Der Grund dafür    liegt in der form- und gestaltbildenden Kraft, die jeder Gedanke in sich trägt. Wir wissen es nicht, oder vergessen es oft, doch jeder Gedanke drängt zur Verwirklichung – in uns selbst und in unserer Umgebung.

Elisabeth Haich drückte die gleiche Wahrheit in ihren Worten aus:

"Stell dir die Wirklichkeit vor

und aus deiner Vorstellung wird die Wirklichkeit werden!"

Wir haben es weitgehend selbst in der Hand, wie unser Leben, unser Schicksal sich gestaltet.

Seien wir uns bewusst, wie viele Gedanken ununterbrochen in uns aufsteigen und wie jeder einzelne davon beständig "zur Verwirklichung" drängt.

Halten wir uns stets vor Augen, dass auch der flüchtigste dieser vielen Gedanken die Kraft in sich trägt, Gestalt anzunehmen – in unserem Inneren und in der äusseren Welt und jederzeit in Form von Ereignissen und Situationen in unser Leben treten kann - als Erfolg und Glück oder als leidvolle Ereignisse und Probleme. Was wir in der Vergangenheit gedacht haben, bestimmte unsere Gegenwart und was wir in der Gegenwart denken, bestimmt unsere Zukunft.

Alles, was wir tun, wird von einem Gedanken begleitet

Jeder Gedanke – und sei er noch so flüchtig – setzt eine unglaubliche Energie frei

Diese Energie ist die verursachende Kraft unseres Lebens

       TATEN TRAGEN FRÜCHTE

 ... ob wir bewusst oder unbewusst handeln! 

Gedanken sind Taten – Gefühle sind Taten – Worte sind Taten – Handlungen sind Taten.

Gewaltige Kräfte werden dabei in Bewegung gesetzt. Dies alles geschieht in uns –

auch die entsprechenden Reaktionen – niemals ausserhalb unseres Wesens.

Die Wirkung unserer Taten wird Karma genannt –

das Schicksal, das wir jeden Augenblick erleben und aufs Neue verursachen.

Unsere früheren Taten sind verantwortlich für das Schicksal, dem wir täglich begegnen ...

und unsere gegenwärtigen Taten formen unsere Zukunft.

Die Ernte unserer guten oder schlechten Taten nennen wir "Glück" oder "Leid".

Das Gesetz von Ursache und Wirkung bleibt immer dasselbe, wir können ihm nicht ausweichen

Selvarajan Yesudian "Für ein besseres Schicksal"

Mit diesen Worten beende ich für den Moment unsere Betrachtungen über Yoga, Atmung und die bewusste Gestaltung unseres Lebens. Ich danke Ihnen für Ihr interessiertes Mitlesen. 

Vielleicht folgen zu einem späteren Zeitpunkt weitere Beiträge über Yoga, Philosophie und Lebensfragen - Themen die als Fragen auf mich zukamen und die ich jeweils in Form von Vorträgen beantwortete. Wenn Sie mögen, schauen Sie wieder einmal in meine Webseite.